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Tag 3 – Die Weite

Gestern auf polnischen Hauptstrassen, kitzelten die überwölbenden Asphaltteile der spurrinnengeplagten Verbindungswege den Unterboden des Wagens. So tief sassen die Spurrinnen. Da entschloss ich mich, mit den linken Rädern auf der Mittellinie und den rechten Rädern auf dem Asphaltwulst in der Mitte der Sourrinnen zu gleiten, was sich entsprechend holprig fuhr.

Nachdem ich morgens in Kaunas bei strömendem Regen zweimal die korrekte Autobahnauffahrt verpasste, gelang mir beim dritten Versuch, die nach Norden führende Verkehrsader zu befahren. Ganz neu wurde sie gebaut, denn mein Tesla wähnte sich noch immer auf der darunterlegenden alten Landstrasse und entschleunigte sich vom Autobahntempo auf 50km/h, sehr zur Freude des Fahrers. Bald schon endeten die Autobahnen und die Route führte durch Dörfer und über das Land. Die Landschaft wurde dadurch noch weiter, die Distanz begann sich zu dehnen.

Weite Ebenen, durchsetzt mit Wäldern und Baumgruppen aus Kiefern und Birken. Dazwischen liegen ein paar Häuser verstreut, meist aus Holz erbaut mit einem Ziehbrunnen auf dem Hof für das „fliessende“ Wasser. Die meisten Bewohner scheinen Bauern zu sein, welche die riesen Äcker bewirtschaften und die Getreidesilos füllen.

Nach langer gemütlicher Fahrt traf ich nördlich von Riga auf die Ostseeküste.

Der Strandnasenbär war auch hier:

Die Reise nach Pärnu verlief monoton, sogar der Stromverbrauch des Wagens war ebenmässig mit kleinen Peaks beim Lastwagenüberholen.

Strecke:

Wetter:

? bis ☀️ mit ☁️, 1 bis 6 Grad

Erkenntnis:

1. es ist weiter und schöner als geglaubt

5 Kommentare

  1. Herr Ärmel Herr Ärmel

    Hier der lokalkolorierte Soundtrack zu dieser Gegend und zu Deinen Bildern: https://youtu.be/hUcHKoMXfu4
    *****
    „Johann Wolfgang von Goethe sah noch den Brennerpass in den Alpen als „Grenzscheide des Südens und des Nordens“. Der aus Cornwall stammende britische Chemiker Humphry Dary, der 1824 im Rahmen einer siebenwöchigen Reise bis zur norwegischen Küste und nach Schweden vorstieß, wähnte sich schon im Norden, als er Hannover erreichte. Für den Schweizer Dichter Charles Victor de Bonstetten war es dann ein Jahr später die Heidelandschaft, wo er zum ersten Mal den Norden zu erblicken wähnte: „Bei Lüneburg beginnt der Anblick des Landes sich zu verändern; in diesen Haiden sah ich zum ersten Male jene so reichlich über den Boden nördlicher Länder hingebreiteten Seen. Diese stehenden Gewässer auf morigen Ebenen vermehren den traurigen Anblick der Landschaft; der gleichsam leblose Boden verengt den Horizont; ein niederdrückendes Gefühl von Einsamkeit bemächtigt sich der Seele; es scheint, als sei die Erde nichts wie ein dunkler Punkt, den Nebel bald vermischen würden.“ [Brunner, S. 18]

  2. Mammi u. Däddy Mammi u. Däddy

    Hoi Thomas,
    mit etwas Verspätung haben wir heute Deine Blog Kirkenes 2020 gefun den.
    Wie wir entnehmen läuft es bis jetzt gut und Du bist schon recht weit voran gekommen! Wir glauben dass Polen/balt. Staaten ungemein gross sind, grösser als Du erwartest hast. Und zum Glück hast Du doch Ladestationen gefunden, wenn auch etwas versteckt! Wir haben hier fast eher Frühling statt Winter. Du aber wirst den Winter bzw. Kälte/Schnee/Eis schon noch erleben je weiter es nordwärts geht.
    Wir wünschen Dir weiterhin gute Fahrt mit dem TESLA und heb Dier Sorg
    Liebi Grüess
    Mammi und Däddy

    • villadurchzug villadurchzug

      Danke für den guten Mut. Die baltischen Staaten sind durchquert, das Ostmeer hält nun von der Weiterreise ab. Morgen fahre ich mit der Fähre die 90 km nach Helsinki hinüber. Auch hier in Talinn vermissen sie bis anhin den Winter. 5Grad bei zugigem Wind lässt wenigstens alles etwas kälter erscheinen. Hebed,s guet

  3. Tobi Tobi

    Woah das sieht ja echt gut aus! Muss unbedingt im Sommer auch in den Norden im Sommer ? Tesla habe ich schon fast bestellt ? Gruess, e gueti Fahrt und vöu Spass, Tobi

    • villadurchzug villadurchzug

      Danke Tobi, ich bin jetzt schon gespannt ab deinen Berichten deiner nordischen Sommerreise. Heb’s guet

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