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Tag 19 – die Vögel ziehen gegen Süden

Die grosse Reise gegen Süden beginnt nun endgültig, dies bedeutet, Abschied zu nehmen und das fällt mir bekannterweise ja nicht immer einfach ?

Eine lange Reise mit Langsamen und schnellen Zwischenladungen bis Lulea spulte ich ab und traf kurz vor Mitternacht im kurzfristigst gebuchten Hotel ein.

Nach einem beinahe endlosen Hinundher konnte ich bei der völlig überforderten Receptionistin Spätnachts eine Voucherkarte erstehen, um die Stromkutsche vor dem Hotel auzuladen. So lange der Akku von der Fahrt ausreichend warm ist, lässt er sich effizient und schnell laden. Am nächsten Morgen auf -20 Grad abgekühlt muss der Akku zuerst auf 15 Grad vorgeheizt werden, damit er zügig geladen werden kann. Dazu müssen ca 600 kg Material erwärmt werden, was entsprechend lange dauert.

Sie hätte eben noch nie eine entsprechende Karte verkauft und englisch in der Schule wohl auch eher im Nebennebennebenfach besucht. Schliesslich nuckelte die Kutsche am Strom, ich am letzten Most aus der Schweiz.

Die Fahrt führte zuerst am Touristenmagnet Arctic Knife vorbei, in welchem mich die Inhaberin mit Thé und Donuts abfüllen mochte. So viele schöne Mitbringsel, made in ?? in einem Shop. Da schlägt das Shoppingqueenherz deutlich höher.

Die Elektrokutsche kam bei der Weiterfahrt in die Störung und war besorgt, keine Ladestationen im am Feld mehr zu kennen.

Dafür habe ich an einer Langsamladestelle für die nächsten 100km bis zum Erreichen einer schnelleren Ladestation Halt gemacht. Die letzten 2 Wochen fuhr ich ausserhalb der Abdeckung durch Teslaladestationen, was mit ein wenig Planung ausgezeichnet funktioniert.

Die Fahrt im Dunkeln durch die weiten Wälder war anstrengend. Auf der einen Seite bildete sich der Bodennebel, der die Sicht auf die Nordlichter verhinderte, auf der anderen Seite ist mit dem unerwarteten Überqueren der Strasse durch Rentiere zu rechnen. Ein Anhalten ist unmöglich auf den Eisflächen. Müde, die Rentiere nur aus dem Augenwinklell betrachtend, bin ich in Lulea eingetroffen.

Wetter: -29 Grad blauer Himmel bis auf -12 Grad ansteigend, Bodennebel und bedeckter Himmel

PS: Hallo, ein Teil eines Halo (alles tiefgefroren bei -29 Grad)

2 Kommentare

  1. Herr Ärmel Herr Ärmel

    Auch Nils nimmt Abschied von Lappland.

    „Wohin er auch gekommen war, war er auf ein herrliches und prachtvolles Land gestoßen. Er war sehr froh, daß er es hatte sehen dürfen, doch hätte er nicht unbedingt hier leben wollen. Er mußte zugeben, daß Akka recht hatte, wenn sie sagte, dieses Land könnten die schwedischen Siedler gern in Frieden lassen und den Bären und den Wölfen und den Rentieren, den Wildgänsen und den Bergeulen und den Lemmingen und den Lappen übergeben, die dafür geschaffen seien, dort zu leben.“

    • villadurchzug villadurchzug

      Ich danke Herrn Ārmel für die Begleitung der Reise durch Nils. Zudem bin ich erstaunt, welche Paralellität sich zwischen der Reise des grossen und des kleinen Nils entwickelte. Grosser Dank, die lrtzten Seiten gönne ich mir sls Gutnachthüpferl.

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