Zum Inhalt springen

Tag 15 – Tromsø ich fahre

Heute schlängle ich mich den Fjorden entlang gegen Tromsø zu. Dabei werde ich im Gegensatz zum letzten Jahr den Weg der beiden Fähren nehmen, was ca 120km Fahrt spart, zeitlich etwa gleich lang dauert.

Gegen Abend in Tromsø eingefahren, nach einer stürmischen zweiten Fährenüberfahrt, bei der eine Welle dermassen heftig gegen die Aussenwand krachte, dass es schepperte, als seien wir gegen einen Eisberg gefahren. Es wurde mucksmäuschenstill ubd ich pberlegte mir bereits, wie ich am Schnellsten ins freie kommen würde und wie lange ich schwimmen könnte. Dem war zun Glück nicht so, sonst wäre der Blog gestern zu Ende gegangen. Dafür war mein Wagen offenbar auf dem Parkdeck vollständig mit Meerwasser überspült worden, das sofort festfror und zuerst von den Scheiben bei warmen -14 Grad gekratzt werden musste. Am Abend empfingen mich ungeahnt intensive Nordlicher, diese Bilder muss ich zuerst noch entwickeln.

PS: Tigi ist auch in diesem Jahr dabei.

PPS: Der sehnsuchtsvolle Expeditionsblick gegen Norden beschleicht mich wieder…

Wetter: -24 bis warme -12 Grad in Tromsø, stürmische Fallwinde unterwegs mit tückischen ungewollten Fahrwegkorrekturen auf der Eispiste.

2 Kommentare

  1. Herr Ärmel Herr Ärmel

    Da Dir nun an der Küste vielleicht zur Abwechslung Wassergetier kredenzt wird, komme ich auf das freilaufende Abendmahl zurück. Und so sei Dir in noch nicht definierten Etappen die Geschichte von Karr, dem Hund, und Graufell erzählt.

    „Anfangs hatte Karr gar keine Neigung gehabt, sich mit ihm abzugeben. Doch da er seinem Herrn überallhin folgte, ging er mit ihm auch in die Scheune, wo der Wildhüter dem Elchkalb Milch gab, und Karr pflegte dann vor dem Schlag zu sitzen, um das Tier zu betrachten. Der Wildhüter hatte das Kalb Graufell genannt, weil er nicht fand, daß das Tier einen schöneren Namen verdiente, und Karr war ganz seiner Ansicht, Jedesmal, wenn er den kleinen Elch sah, meinte er, noch nie etwas so Häßliches und Unförmiges gesehen zu haben, Das Kalb hatte lange, schlenkernde Beine, die unter dem Körper angebracht waren, als wären sie lose Stelzen. Der Kopf war groß und alt und zerknittert, und stets war er zu einer Seite geneigt. Die Haut lag in Falten, als hätte der Elch einen Pelz übergezogen, der nicht für ihn gemacht war. Er sah immer traurig und mißmutig aus, doch merkwürdigerweise sprang er jedesmal auf, wenn er Karr vor dem Verschlag sah, so als ob er sich freute, ihn zu sehen.
    Dem Elchkalb ging es Tag für Tag schlechter, es wuchs nicht, und zuletzt konnte es sich nicht einmal mehr aufrichten, wenn es Karr erblickte, Daraufhin sprang der Hund zu ihm in den Verschlag, und nun ging in den Augen des armen Kalbs ein Leuchten auf, so als ob ihm ein großer Wunsch erfüllt worden wäre. Danach besuchte Karr das Elchkalb jeden Tag und verbrachte Stunden bei ihm. Er leckte ihm den Pelz, spielte und tobte mit ihm und brachte ihm etwas bei von allem, was ein Waldtier wissen muß.“

    • villadurchzug villadurchzug

      Gurgelnd verdauen sich die meerischen Eiweisslieferanten. Mir steht der Sinn tendenziell eher nach ehemals Fellbewehrtem auf dem Teller. Darum hab ich mich entschlossen, die Reise wieder gegen Schweden zu verlagern und entsprechend dort in südlichere Gefilde vorzustossen. Nach der Lektüre aus Nils Erzählungen werde ich mich hüten, den Elchen mit Messer und Gabel ans Fell zu gehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert